Neurix ist ein Genfer Start-up, das 2011 im Life Science Incubator der Stiftung Eclosion in Plan-les-Ouates gegründet wurde. Das Ziel des Unternehmens: ein Gehirn in der Petrischale generieren.

Die Mini-Gehirne, die Neurix produziert, bestehen aus menschlichem Mikrogewebe, das die Eigenschaften des Gehirns nachbildet und zum Testen von neuen therapeutischen Molekülen dient. Neurix entwickelt diese In-vitro-Modelle des menschlichen Gehirns für die Erforschung von Therapien gegen Alzheimer, Parkinson, Multiple Sklerose und andere Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Alle diese Krankheiten haben eine Gemeinsamkeit: die chronische Entzündung von Nervenzellen.

Gemäss dem Forscher Sébastien Mosser, der das Labor bis 2021 leitete, können Tierversuche oder Zellmodelle nicht abbilden, was im Innern des menschlichen Körpers geschieht.

Einer der Vorteile von Neurix sieht er in der Möglichkeit, «mit humanen embryonalen Stammzellen zu arbeiten, welche die Entwicklung des menschlichen Gehirns abbilden, sowie mit induzierten pluripotenten Stammzellen, die neurodegenerative Erkrankungen nachbilden können».

Mit diesen Mini-Gehirnen lassen sich zwei Arten von gängigen Tierversuchen ersetzen, denn sie ermöglichen:

  • In-vitro-Tests in einer dem menschlichen Gehirn ähnlichen Umgebung, um die Toxizität von Substanzen für das Gehirn zu prüfen oder
  • um die Wirksamkeit von Substanzen für die Therapie neurodegenerativer Erkrankungen zu prüfen.

Diese Technologie liefert mehr und besser auf den Menschen übertragbare Informationen, sie könne derzeit jedoch noch nicht alle Tierversuche ersetzen, bedauert Mosser. Er weiss: Weil Tierversuche eine bekannte Methode sind, ist es leichter, dafür finanzielle Mittel zu erhalten.

Über Neurix sagt er: «Es handelt sich um eine komplexe, entwicklungsintensive Technologie, die gerade erst mit den ersten validierten Modellen auf den Markt gekommen ist.»

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Vollständiges Videointerview auf der YouTube-Seite der LSCV :